Im Spotlight des Digital-Gipfels: die Projekte des VDI TZ
Themen und Lösungsansätze zur digitalen Transformation in der Zeitenwende – darüber sprachen Wirtschaftsminister Habeck und Verkehrsminister Wissing mit Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf dem Digital-Gipfel 2023 am 20. und 21. November in Jena. Im Fokus der Gipfel-Agenda: vom VDI TZ getragene Projekte wie Manufacturing-X und IPCEI-CIS.
Nach dem Haushalts-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und unter dem Eindruck der frisch verhängten Haushaltssperre fand der Digital-Gipfel der Bundesregierung in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen statt. Eingebettet in eine “Phase, die so umkämpft ist” – wie Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck es formulierte – benötigt die Digitale Transformation in Deutschland und Europa außergewöhnliche Kraftanstrengungen. „Wir müssen unsere technologische und digitale Souveränität ausbauen, die Datenökonomie, insbesondere im Kontext Künstlicher Intelligenz, sicher und nutzstiftend gestalten und Digitalisierung mit Nachhaltigkeit verzahnen“, betonte Habeck (Quelle: BMDV).
Entscheidende Elemente dieser Transformation sind die Digitalisierung von Lieferketten sowie der Aufbau einer europäischen Cloud-Infrastruktur. Beide zentralen Elemente werden vom VDI Technologiezentrum gestaltet – in Form zweier Förderprogramme: Manufacturing-X und IPCEI-CIS. Details zu beiden Programmen finden Sie am Ende dieses Artikels.
Erfolgreiche Premiere für europäisches Cloud-Projekt
Die große Bedeutung, die die Bundesregierung und die beiden ausrichtenden Ressorts BMWK und BMDV beiden Digitalprogrammen beimessen, zeigte sich bereits am ersten Tag deutlich: “Wir waren sehr stolz, dass unser IPCEI-CIS Projekt hier zu seiner öffentlichen Premiere kam – und dann gleich auf so großer Bühne", freut sich Katharina Neumann, Projektleiterin des IPCEI-CIS am VDI TZ. Auch die vorgestellten deutschen Projekte, vertreten durch Unternehmen wie Bosch, Siemens und Deutsche Telekom, sowie unser Partner DLR Projektträger zeigten sich hochzufrieden.
Große Hoffnungen auf Manufacturing-X
Gleich zu Beginn des ersten Gipfel-Tages stand das Thema “digitale Lieferketten” ganz oben auf der Agenda. In einer hochkarätig besetzten Fishbowl-Diskussion ging es um die Vorteile kollaborativer Datenräume wie Catena-X und insbesondere Manufacturing-X. “Gerade erst haben wir den Zuschlag für die Projektträgerschaft des Förderprogramms Manufacturing-X erhalten – und sind bereits in der heißen Phase der Projektbewilligung. Wir freuen uns schon, ab dem kommenden Jahr Einblicke in die Projekte, ihre Fortschritte und Ergebnisse zu geben”, erklärt Dr. Daniel Senff, Leiter des Bereichs Digitalisierung, Sicherheitsforschung und Mobilität des VDI TZ. “Auf dem Digital-Gipfel habe ich großes Interesse an dem Förderprogramm und seinen künftigen Projekten wahrgenommen – sowohl von industrieller als auch von politischer Seite. ”
Themen und Projekte ganz oben auf der Agenda
Minister Habeck bestätigte diesen Eindruck während eines Statements zur aktuellen Haushalts-Situation. Es sei in dieser sehr “empfindlichen Phase […] eine gute Nachricht”, beruhigte der Wirtschaftsminister, dass “die Digitalprogramme im Kernhaushalt aufgehängt sind und […] die Unterstützung von Manufacturing-X und Catena-X nicht betroffen [sei].” Das Statement zeigt klar, welch hohe strategische Priorität diese Projekte für die Bundesregierung haben und wie essenziell sie bei der Gestaltung der digitalen Transformation für den Standort Deutschland sind.
Weitere Informationen
Was ist Manufacturing-X?
Manufacturing-X ist eine internationale industriepolitische Initiative mit dem Ziel, einen offenen und dezentralen Datenraum für die Lieferketten und Fertigungsökosysteme der produzierenden Industrie zu schaffen. Kernbausteine sind vertrauenswürdige, offene Standards, die Unternehmen ihre technologische Souveränität garantieren, sowie tragfähige Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb grundlegender Dienste und Basisservices. Manufacturing-X basiert dabei auf einer breiten Allianz aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Gewerkschaften – entstanden ist die Initiative unter dem Dach der Plattform Industrie 4.0.
Das VDI TZ ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) damit betraut, das Förderprogramm zur Initiative fachlich und administrativ zu begleiten und mitzugestalten. Außerdem betreibt das VDI TZ mit dem Partner ifok GmbH die Geschäftsstelle der Plattform Industrie 4.0.
Was ist IPCEI-CIS?
Das Förderprojekt der Europäischen Union IPCEI-CIS unterstützt die Entwicklung und den Aufbau von industrieller Cloud-Infrastrukturen und -Services in Europa. IPCEI-CIS steht für „Important Project of Common European Interest for Next Generation Cloud Infrastructure and Services“. Das Projekt zielt darauf ab, offene und dezentrale Alternativen zu den derzeit dominierenden außereuropäischen Cloud-Anbietern zu schaffen und die digitale Souveränität Europas zu stärken. Dies soll auf Basis einer gemeinsamen technologischen Grundlage für energiesparende, klimaneutrale, hocheffiziente, automatisierte und miteinander verbundene Services erreicht werden. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Standardisierung, Interoperabilität, Nachhaltigkeit und Cybersicherheit gelegt.
Im Auftrag des BMWK setzt das VDI TZ als Projektträger zusammen mit dem DLR Projektträger begleitende Fördermaßnahmen um, koordiniert die nationale und europäische Vernetzung und unterstützt bei der wissenschaftlichen Begleitung der Vorhaben.