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BMBF-Symposium

Der europäische Blick: Zivile Sicherheitsforschung vernetzt

Rund 130 Akteur*innen der deutschen zivilen Sicherheitsforschung kamen Ende August auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Brüssel zu einem Symposium zusammen. Im Zentrum stand dabei der Austausch mit Vertreter*innen aus der europäischen Politik und Akteur*innen der europäischen Sicherheitsforschung.

Ob Waldbrände oder Überschwemmungen: Umweltkatastrophen scheren sich recht wenig um Landesgrenzen. In der zivilen Sicherheit ist daher eine nationenübergreifende Zusammenarbeit mehr als sinnvoll – nicht zuletzt, um im Erfahrungsaustausch voneinander zu lernen. Um einen Beitrag zu der dafür nötigen Vernetzung zu leisten, lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 30. und 31. August – nach vorheriger pandemiebedingter Pause – wieder zum Symposium zur europäischen zivilen Sicherheitsforschung nach Brüssel. Veranstaltungsort war dabei in diesem Jahr die Landesvertretung des Freistaates Bayern bei der EU mitten im brüsseler Europaviertel.

Die rund 130 Teilnehmenden aus der deutschen und europäischen zivilen Sicherheitsforschung erwartete an den beiden Tagen ein umfangreiches Programm aus Vorträgen und Vernetzungsmöglichkeiten mit Vertreter*innen der Europäischen Kommission, weiteren europäischen Institutionen und Netzwerken sowie mit Kolleg*innen aus anderen EU-Mitgliedstaaten. 

Fachpodien zu aktuellen Themen  

Thema der Panel-Diskussionen war dabei unter anderem, wie die EU-Sicherheitsforschung einen Beitrag zur Sicherheitsunion, einer übergreifenden europäischen Strategie, leisten kann und welche Rolle sie zukünftig innerhalb des Forschungsrahmenprogramms Horizont Europa einnehmen könnte. Lebendig diskutiert wurden dabei insbesondere die Auswirkungen einer möglichen Budgetumverteilung von der Sicherheitsforschung in andere Bereiche. Ein konkretes Ergebnis war die Bereitschaft der Kommission, den internen Dialog zugunsten der Sicherheitsforschung zu intensivieren. So betonte Olivier Onidi, stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion Migration und Inneres der Europäischen Kommission, die zentrale Bedeutung der zivilen Sicherheitsforschung.  

Weitere wichtige Themen waren der Transfer von Resultaten der Forschung in die Praxis, mögliche Synergien mit anderen bestehenden europäischen Fördermöglichkeiten sowie konkrete Hinweise zur Antragstellung. John Rodrigues, erfolgreicher Projektkoordinator aus der portugiesischen Forschungseinrichtung INOV, brachte es vor dem Hintergrund der Begutachtungsregularien treffend auf den Punkt: Für einen guten Antrag gilt es zuallererst, Fehler zu vermeiden.

Vernetzen und zusammenarbeiten 

Ein weiteres Anliegen der Veranstaltung war es, Forschungseinrichtungen, Anwender*innen, Unternehmen, Netzwerke und politische Institutionen gezielt miteinander in Kontakt zu bringen. So gaben erfolgreiche Antragssteller*innen nützliche Tipps für erfolgreichere Anträge und wirkungsvolle Ergebnisse. Zudem präsentierten sich im „Parcours der Anwendernetzwerke“ acht verschiedene Netzwerke und informierten über ihre Arbeit sowie die Beteiligung von Anwender*innen an europäischen Forschungsprojekten.

Anschaulich wurde es bei den vier im nationalen Sicherheitsforschungsprogramm geförderten Projekten ACDC, AIFER, KriminelleNetzwerke und Nutri-Safe. Sie stellten Ihre Forschungsergebnisse anhand interaktiver Demonstratoren vor. Die Teilnehmenden konnten z.B. in einem Szenario der internationalen Lebensmittellieferkette von Rohkaffee die Funktion einer Blockchain nachverfolgen (Nutri-Safe) oder die Auswertung von Luftaufnahmen des DLR aus dem Ahrtal zum Starkregenereignis 2021 sehen (AIFER).

Die Rückmeldungen zeigen, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Positiv hervorgehoben wurde die Möglichkeit für persönlichen Austausch und Vernetzung, die pandemiebedingt oft zu kurz kamen. Die Planungen für die 10. Ausgabe der Veranstaltung im Herbst 2023 laufen bereits an.

Über die Nationale Kontaktstelle Sicherheitsforschung

Die Nationale Kontaktstelle Sicherheit berät im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Cluster „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“ des Forschungsrahmenprogramms Horizont Europa der Europäischen Union.  Neben der Organisation von Veranstaltungen wie dem BMBF-Symposium unterstützt das VDI TZ das BMBF unter anderem bei der Vertretung der deutschen Interessen im Bereich der zivilen Sicherheitsforschung auf europäischer Ebene.

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