Materialinnovationen und Bioökonomie auf der Weltleitmesse der Prozessindustrie
Vom 22. bis 26. August fand in Frankfurt die ACHEMA statt, die internationale Leitmesse der Prozessindustrie. Das VDI Technologiezentrum (VDI TZ) war für zwei Förderprogramme vor Ort, die Innovationen aus den Bereichen Materialforschung und Bioökonomie präsentierten.
Alle drei Jahre trifft sich die Prozessindustrie für chemische Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie in Frankfurt am Main zur ACHEMA. Nach einer pandemiebedingten Verschiebung 2021 fand die Veranstaltung Ende August wieder statt. Eine Woche lang präsentierten rund 2.200 Aussteller aus mehr als 50 Ländern den 70.000 Besucher*innen ihr Angebot an Ausrüstung und Verfahren für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.
Innovationen aus der Materialforschung
Auch das VDI Technologiezentrum war als Projektträger des Programms Werkstofftechnologien und Batterie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vor Ort mit einem Stand vertreten. Aktuell laufende Förderprojekte veranschaulichten anhand von rund 30 physischen sowie digitalen Exponaten die Förderaktivitäten des Ministeriums aus den Bereichen MaterialDigital und Biologisierung der Technik. Gezeigt wurden unter anderem ein Demonstrator einer der Pflanze der Schwimmfarne nachempfundenen bioinspirierten Folie, die in Rohren den Strömungswiderstand bei Wasserleitungen durch eine stabilisierte Luftschicht auf der Oberfläche reduziert und so Energie einspart. Aus dem Bereich der Digitalisierung wurde eine virtuelle Plattform für Batteriematerialdaten präsentiert, die gebündeltes Wissen und digitale Tools zur Optimierung der Batterieproduktion bereitstellt.
Ebenfalls am Stand vertreten war die Nationale Kontaktstelle Digitale und Industrielle Technologien, die Interessierte zur Europäischen Forschungs- und Innovationsförderung beriet sowie die Plattform MaterialDigital. Weitere Einblicke gab es bei drei Vortragsveranstaltungen mit insgesamt 20 Vorträgen zu bioinspirierten Techniklösungen und der Digitalisierung der Materialforschung, die in Präsenz und Hybrid durchgeführt und von mehr als 100 Teilnehmenden besucht wurden.
Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft
Darüber hinaus war das VDI Technologiezentrum als Projektträger des Förderprogramms „Industrielle Bioökonomie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) in der sogenannten Green Innovation Zone auf der ACHEMA vertreten. Am Messestand des Förderprogramms konnten sich Besucher*innen über die verschiedenen Bioökonomie-Regionen in Deutschland und aktuelle Best-Practice-Beispiele informieren. Wie Energie aus Algen gewonnen werden kann, veranschaulichte zudem der Algenbioreaktor der Firma Algoliner GmbH & Co. KG.
Bei einer Fachsession konnte das Fachpublikum das Förderprogramm sowie drei seiner Förderprojekte näher kennenlernen, die sich beispielsweise mit der Herstellung von Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen beschäftigen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion drehte sich alles um die Frage, wie die industrielle Bioökonomie zur Transformation der deutschen Wirtschaft beitragen kann – auch unter dem Einfluss aktueller Rahmenbedingungen wie dem Ukraine-Krieg.
Die nächste ACHEMA findet vom 10. bis 14. Juni 2024 in Frankfurt statt.
Hintergrund
Mit dem Programm „Vom Material zur Innovation“ fördert das BMBF den Transfer von Forschungsergebnissen in den Bereichen neue Materialien und Werkstoffe in die Praxis. Das VDI TZ unterstützt als Projektträger unter anderem bei der Planung, Durchführung und Erfolgskontrolle.
Das Förderprogramm „Industrielle Bioökonomie“ des BMWK soll den Transformationsprozess zu einer nachhaltigen Wirtschaft gestalten, unterstützen und beschleunigen. Als Projektträger plant das VDI TZ die Förderaufgaben und führt diese durch.