FONA-Forum: Mit grünen Innovationen in die Zukunft
Unter dem Motto „Transfer grüner Innovationen in die Praxis“ lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 10. Mai zum digitalen Forum für Nachhaltigkeit ein. Über 1100 Teilnehmende schalteten ein zu einem Programm aus Vorträgen und Diskussionsrunden sowie vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit in Forschung und Praxis.
Wie gelingt hierzulande der Wandel zu einer nachhaltigeren, klimafreundlicheren Gesellschaft und Wirtschaft? Bei Beantwortung dieser Frage kann die Forschung im Bereich grüner Innovationen einen ganz entscheidenden Beitrag leisten, weshalb das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2020 mit der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (kurz: FONA-Strategie) ein Zielbild für eine Forschungsförderung zum Schutz des Klimas und für mehr Nachhaltigkeit veröffentlicht hat.
Die Inhalte dieser Strategie standen auch beim digitalen FONA-Forum am 10. Mai 2022 im Mittelpunkt, zu dem das BMBF Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu Austausch und Vernetzung eingeladen hatte. Der Fokus lag dabei auf grünen Innovationen für die Zukunft, insbesondere solchen, die zum Bewahren der Biodiversität und dem Erreichen der Klimaziele beitragen können.
Grüner wirtschaften
Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, die unter dem Titel „Mit grünen Innovationen in die Zukunft“ die politische Perspektive von Nachhaltigkeit und Innovationen aufzeigte.
Anschließend diskutierte die Ministerin mit Vertreter*innen aus der Wirtschaft zu der Frage, wie grüne Innovationen wettbewerbsfähig gemacht werden können. Dabei standen sich Marie Jaroni, Head of Decarbonization & Sustainability bei thyssenkrupp steel sowie Tim Böltken, Geschäftsführer des grünen Energie-Start-ups INTERATEC gegenüber. Die Perspektive des Arbeitsmarkts ergänzte Achim Dercks, Stellv. Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
Die Bedeutung von Bildung und die Preisfrage
In der zweiten Diskussionsrunde des FONA-Forums stand die Jugend im Vordergrund. Die eingeladenen Vertreter*innen aus Schule, Ausbildung, Studium und Arbeitsleben betonten dabei insbesondere die Bedeutung von Bildung als Fundament für Nachhaltigkeit und formulierten Wünsche und Forderungen in Richtung der Politik, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit verbindlich in Lehrpläne zu integrieren.
Den Abschluss des Vortragsprogramms des FONA-Forums bildete schließlich eine Paneldiskussion unter dem Titel „Der Preis der (Nicht-)Nachhaltigkeit“ zu der Vertreter*innen aus Forschung, Bioökonomierat, Einzelhandel (in Form der REWE-Group) und WWF zusammenkamen. Eine der Kernerkenntnisse war dabei, dass eine erfolgreiche Skalierung grüner Innovationen nur gelingen kann, wenn sie auch preislich im Wettbewerb bestehen können. Intensiv diskutiert wurde zur Frage, wer die Initiative beim Thema Nachhaltigkeit ergreifen soll – die Bürger, die Unternehmen oder die Politik? In einer Live-Umfrage während der Veranstaltungen sahen die Teilnehmenden vor allem die Politik am Zug.
Austausch rund um das Thema Nachhaltigkeit
Im Anschluss daran hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich an virtuellen Kaffee-Tischen zu treffen und zu den Eindrücken und Themen der vorherigen Panels zu diskutieren. Interaktiv ging es danach auch bei den Transfer-Sessions weiter. Unter vier Themenschwerpunkten von der Rolle von Unternehmen im Energiesystem der Zukunft bis hin zum ökonomischen Wert der Artenvielfalt konnten die Teilnehmenden sich mit Expert*innen aus dem jeweiligen Bereich austauschen und diskutieren. Über allem stand dabei der Transfer von Wissen in die Praxis.
Am späten Nachmittag ging das FONA-Forum schließlich zu Ende. Das erste Fazit war durchweg positiv: Sowohl was die Anzahl der Teilnehmenden betraf als auch die rege Beteiligung an den Gesprächen und Diskussionen. Die Veranstaltung an sich war bezogen auf den Nachhaltigkeitsaspekt dabei ebenfalls ein voller Erfolg: Durch die Entscheidung für ein Online-Format wurde – unter anderem durch die wegfallenden Reisewege – 98 Prozent weniger CO2 produziert als bei einer Präsenz-Veranstaltung gleicher Größe. Die verbleibenden rund 1.000 kg CO2 wurden über atmosfair kompensiert.
Das BMBF sieht FONA als wichtigen Pfeiler einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie und möchte daher das Engagement in diesem Kontext weiter ausbauen.
Zur Aufzeichnung der Veranstaltung
Über das Engagement des VDI TZ
Das VDI TZ unterstützt das BMBF als Projektträger „Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Transfer“ unter anderem bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der FONA-Strategie sowie bei begleitenden Maßnahmen wie Fachinformation und Veranstaltung wie dem FONA-Forum.