Nachteil Geburtsdatum?
Eine neue VDI Research Publikation geht der Frage auf den Grund, ob die Jüngsten eines Jahrgangs in Sport und Schule benachteiligt werden.
Das Geburtsdatum scheint ein entscheidender Faktor zu sein, wenn es um die Erfolgsaussichten im Profifußball geht. Das legen zumindest Zahlen nahe, welche die Sportschau im Sommer 2021 veröffentlichte. Demnach sind elf der 26 deutschen Fußball Nationalspieler in den ersten drei Monaten eines Jahres geboren. Bei den Auswahlmannschaften zeigt sich sogar ein noch deutlicheres Bild: Dort sind teilweise 80 Prozent der Spieler im ersten Halbjahr geboren.
Jahrgang und tatsächliches Alter
Verantwortlich dafür könnte der so genannte relative Alterseffekt sein, also die Auswirkung relativer Altersunterschiede innerhalb eines Jahrgangs. Da die Spieler immer in Jahrgangsgruppen zusammengefasst werden, trainieren nur auf den ersten Blick Gleichaltrige zusammen.
Schließlich liegen zwischen den Januar- und Dezember-Geborenen fast ein Jahr Altersunterschied. Diese Ausgangslage ist nicht nur im Sport anzutreffen, sondern auch im schulischen Umfeld. Vermutet wird, dass durch diesen Altersunterschied die Älteren eines Jahrgangs einen körperlichen und geistigen Vorsprung haben, der sich in tendenziell bessere Leistungen übersetzt. Jüngere würden dadurch systemisch benachteiligt. Manche Forschende gehen davon aus, dass dies Auswirkungen bis hin ins Erwachsenenalter hat.
Ein Blick auf die Fakten
Doch hält diese auf den ersten Blick durchaus schlüssig erscheinende Theorie auch einer genaueren Untersuchung stand? Dieser Frage geht VDI Research im neuen Paper „Relativer Alterseffekt“ auf den Grund und betrachtet darin Zahlen und Ergebnisse aus verschiedenen Studien.
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