Digitalisierung der Produktionsorganisation – Ergebnisse aus drei Jahren zwischen Wissenschaft und Praxis
Mit einer Abschlusskonferenz ging Ende Juni die Arbeit des BMBF-Forschungsprojekts „Kommunikation, Innovation und Lernen in der Produktionsorganisation unter Bedingungen agiler Digitalisierung“ (KILPaD) zu Ende. Bei der Veranstaltung standen die Erfolge sowie Erkenntnisse aus drei Jahren Arbeit rund um die Produktionsorganisation im Mittelpunkt.
Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Im Kontext der Digitalisierung ist dies eine durchaus berechtigte Frage. Tätigkeiten und Berufsbilder verändern sich, manche davon verschwinden, während ganz neue entstehen. Deshalb ist es wichtig, bei der Digitalen Transformation neben der meist dominanten technischen Perspektive auch die soziale Komponente dieses Umgestaltungsprozesses in den Blick zu nehmen.
Digitalisierung ganzheitlich betrachtet
Genau dieses Ziel verfolgte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Projekt „Kommunikation, Innovation und Lernen in der Produktionsorganisation unter Bedingungen agiler Digitalisierung“ (KILPaD). Dafür wurden über den Zeitraum von drei Jahren vier kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung ihrer Produktionsprozesse beratend begleitet. Der Schwerpunkt lag dabei auf zentralen Schnittstellen für Innovationen, etwa zwischen Mensch und Maschine oder Organisation und Wirtschaft. Es wurde dabei untersucht, wie diese Schnittstellen möglichst innovations- und lernförderlich gestaltet werden können.
Die Ergebnisse dieser Arbeit stellten die Projektpartner unter der Leitung der Universität Witten/Herdecke und der Fernuniversität Hagen am 23. Juni 2022 bei einer Abschlusskonferenz vor Ort an der Universität Witten/Herdecke vor. In Präsentationen und einer Podiumsdiskussion wurden dabei zentrale Punkte aufgegriffen und diskutiert. Dabei betonten die Anwesenden, dass bei aller Euphorie für die neuen digitalen Möglichkeiten Unternehmen stets für sich überprüfen müssten, wie neue Lösungen auf ihre individuellen Herausforderungen zugeschnitten werden können. Dazu gehört auch, dass bestehende und neue Technik sinnvoll verknüpft und die sozialen Strukturen im Unternehmen in die Planung einbezogen werden.
Übersichtliche Aufbereitung von Projektergebnissen
Im Rahmen der Abschlusskonferenz wurden außerdem die Themen- und Aktivitätskarten vorgestellt, welche aus den wissenschaftlichen Überlegungen und den Erkenntnissen der engen Arbeit mit den beteiligten Unternehmen entstanden waren. Sie beleuchten Aspekte, die Einfluss auf den Erfolg von Digitalisierungsprojekten haben, wie etwa die Akzeptanz unter den Mitarbeitenden oder die Veränderungen im betrieblichen Lernen und im Innovationsprozess. Die Aktionskarten stellen Leitfäden mit konkreten Fragestellungen dar, die die Unternehmen im Projekt genutzt haben und die anderen Unternehmen bei der eigenen Digitalisierung unterstützen.
Um eine möglichst große Verbreitung der Projekterkenntnisse zu gewährleisten, organisiert das Projekt KILPaD in den kommenden Monaten mit Partnern wie dem Zukunftszentrum KI NRW und der Deutsche Messe Technology Academy Transferworkshops für interessierte Unternehmen.
Die Präsentationen der Abschlusskonferenz sind auf der Website des Projekts KILPaD abrufbar. Die Themenkarten können auf der Website des VDI TZ abgerufen werden.
Über die Arbeit des VDI TZ
Seit dem Projektstart 2019 hat das VDI TZ das Projekt KILPaD als Wissenstansferpartner unterstützt. Kerngebiete waren dabei die Zusammenfassung und Aufbereitung der Projekterkenntnisse sowie deren Transfer in Workshops.