Mit KI zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele?
Ein neues Working Paper im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung untersucht mit dem Schwerpunkt auf den Branchen Energiewirtschaft und Luftfahrt, wie künstliche Intelligenz beim Erreichen der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen helfen könnte. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Sicht von Arbeitnehmer*innen und Mitbestimmungsakteuren.
Künstlicher Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde, dafür hat nicht zuletzt der Hype um ChatGPT gesorgt. Doch die Möglichkeiten gehen weit über das Themenfeld Sprache hinaus: Ob und wie KI zu einer nachhaltigeren Gesellschaft und Wirtschaft beitragen kann, nimmt ein neues Working Paper in den Blick, welches Expert*innen des VDI Technologiezentrums im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung erstellt haben.
Im Zentrum stehen der mögliche Beitrag von KI zum Erreichen der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen. Diese 17 Nachhaltigkeitsziele sollen sicherstellen, dass weltweit ein menschenwürdiges Leben möglich ist und die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahrt werden. Nachhaltigkeit ist dabei explizit nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch definiert.
Schwerpunkte und Struktur
Am Beispiel einzelner SDG untersucht die Publikation die Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen durch eine verstärkte Nutzung von KI-Anwendungen. Leitfragen gehen unter anderem dem aktuellen Stand der Diskussion, Chancen und Herausforderungen sowie der Stellung des Standortes Deutschlands nach. Zudem thematisiert das Working Paper die zukünftigen Schritte, die nötig sind, damit der Beitrag zum Erreichen der Ziele weiter zunimmt.
Bei der Analyse legt das Paper ein besonderes Augenmerk auf die möglichen Auswirkungen für Arbeitnehmer*innen. Einen weiteren Schwerpunkt setzt es bei der Auswahl der Branchen: Mit der Energiewirtschaft und Luftfahrt nimmt sie dabei zwei Branchen in den Blick, denen durch ihren großen Beitrag zum Treibhausgasausstoß eine bedeutende Rolle beim erfolgreichen Erreichen der Nachhaltigkeitsziele zukommt. Zusätzlich zeichnen sich diese durch eine große Offenheit gegenüber neuen Technologien aus.
Erklärtes Ziel der Publikation ist es, Arbeitnehmerakteuren aus Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräten und sonstigen Arbeitnehmervertretungen Wege aufzuzeigen, wie KI in Unternehmen sozial verträglich und gleichzeitig nachhaltig eingesetzt werden kann. Zudem sollen als weitere Zielgruppe Entwickler*innen und Beschäftigte des technischen Managements angesprochen und dazu angeregt werden, KI-Anwendungen kritisch zu reflektieren sowie Nachhaltigkeitsaspekte schon im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen.
Zum Download des Working Papers
Die Publikation entstand aus dem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Forschungsprojekt „Monitoring Innovations- und Technologiepolitik“. Die Thematik steht auch im Zentrum des dazugehörigen Themenmoduls „Künstliche Intelligenz und Sustainable Development Goals“ auf dem Mitbestimmungsportal der Hans-Böckler-Stiftung.