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BMBF-Symposium in Brüssel

Zivile Sicherheitsforschung Europas vernetzt

Anfang Dezember veranstaltete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das 10. Symposium zur europäischen Sicherheitsforschung in Brüssel. Im Zentrum stand dabei der Austausch mit Vertreter*innen aus der europäischen Politik und Akteur*innen der europäischen Sicherheitsforschung. Das VDI TZ war mit der Organisation und Umsetzung der Veranstaltung betraut.

Ob Umweltkatastrophen, Terrorismus, Kriminalität oder Cyberangriffe – Sicherheitsherausforderungen werden immer komplexer und grenzüberschreitender. Um die neuen Herausforderungen an die zivile Sicherheit und mögliche Synergien zu diskutieren, lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) daher am 05. und 06. Dezember zum 10. Mal zum Symposium zur europäischen zivilen Sicherheitsforschung nach Brüssel. Veranstaltungsort war dabei in diesem Jahr die Vertretung des Landes Hessen bei der EU mitten im Brüsseler Europaviertel.

Die rund 120 Teilnehmenden aus der deutschen und europäischen zivilen Sicherheitsforschung erwartete an den beiden Tagen ein umfangreiches Programm aus Paneldiskussionen und Vernetzungsmöglichkeiten mit Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, weiteren europäischen Institutionen und Netzwerken sowie mit Kolleg*innen aus anderen EU-Mitgliedstaaten.

Wechselseitiges Lernen für eine starke Sicherheitsforschung: Die Panelergebnisse

Die Panels widmeten sich unter anderem den Synergien zwischen ziviler Sicherheitsforschung und Verteidigungsforschung. Ein konkretes Ergebnis war, dass in einem Zeitalter hybrider Bedrohungen, in dem insbesondere demokratische Strukturen angegriffen werden, die militärische Forschung von der zivilen Forschung lernen sollte und umgekehrt. Dafür braucht es ein besseres Bewusstsein, wie man sich gegenseitig ergänzen kann. Dieser Gedanke passte auch zum Vortrag "Verteidigung neu denken" von Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr München. In seiner Keynote betonte er die Notwendigkeit von mehr ziviler Sicherheitsforschung, da Verteidigungsforschung allein heutzutage zu kurzgefasst sei.

Weitere wichtige Themen waren die Innovationsbedarfe und die Perspektiven der zivilen Sicherheitsforschung im Rahmen des Förderprogramms Horizont Europa, mögliche Synergien zwischen der Weltraumforschung und der zivilen Sicherheitsforschung sowie die Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten im Programmausschuss. Allen Programmpunkten war ein Appel gemein: Die zivile Sicherheitsforschung muss gestärkt werden, da sie von zentraler Wichtigkeit für die Herausforderungen unserer Zeit ist. Vor diesem Hintergrund brachte es Torsten Fischer von der Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen gut auf den Punkt: Wir müssen aufhören nur zu reagieren und anfangen zu agieren.

Sicherheitsforschung veranschaulicht

Ein weiteres Anliegen der Veranstaltung war es, Forschungseinrichtungen, Anwender*innen, Unternehmen, Netzwerke und politische Institutionen gezielt miteinander in Kontakt zu bringen. Bei Posterpräsentationen und einer Ausstellung konnten sich die Teilnehmenden über die neuesten Ergebnisse aus Projekten des nationalen Sicherheitsforschungsprogramm austauschen. Dabei veranschaulichten vier der geförderten Projekte (PLANT, NEBULA, HoWa-Pro, KIWA und MISRIK) ihre Ergebnisse anhand von interaktiven Demonstratoren. Die Teilnehmenden konnten sich zum Beispiel in einem interaktiven Memory-Spiel mit verschiedenen Arten von Memen rechtsextremer Gruppen auseinandersetzen (MISRIK) oder Visualisierungen von Hochwassergefährdungen und weitere Vorhersagen für kleine Einzugsgebiete ansehen (HoWa-Pro).

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Positive Resonanz und die Rolle des VDI TZ

„Die aktive Beteiligung der Teilnehmenden und positiven Rückmeldungen zeigen, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Es wurde deutlich, dass sich die politische Situation verändert hat und damit auch die Ansprüche an die zivile Sicherheitsforschung, die nun mehr Themen adressieren und abdecken muss.“, berichtet Dr. Katharina Friz, eine Ansprechpartnerin bei der am VDI TZ angesiedelten Nationalen Kontaktstelle Sicherheitsforschung.

Die Nationalen Kontaktstelle Sicherheitsforschung berät im Auftrag des BMBF zum Cluster „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“ des Forschungsrahmenprogramms Horizont Europa der Europäischen Union.  Neben der Organisation von Veranstaltungen wie dem BMBF-Symposium unterstützt das VDI TZ das BMBF unter anderem bei der Vertretung der deutschen Interessen im Bereich der zivilen Sicherheitsforschung auf europäischer Ebene.

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